Das Schultergelenk

 

ist ein hauptsächlich muskulär geführtes Gelenk und verfügt von allen Gelenken des Körpers über das größte Bewegungsausmaß. Diesem Vorteil der guten Beweglichkeit erwächst jedoch der Nachteil der hohen Verletzbarkeit des Schultergelenkes. Im Gegensatz zum Hüftgelenk kann es wesentlich leichter zu Verrenkungen (Luxationen) oder auch zu Verletzungen im Bereich der Schultermuskulatur (Rotatorenmanschette) kommen. Auch sind Überlastungsschäden, die ihre Ursache in dem hohen Bewegungsausmaß dieses Gelenkes haben, im Bereich der Schulter relativ häufig. Es kann zu schmerzhaften Einklemmungen von Schleimbeutel - und Sehnengewebe kommen. (sog. Impingement-Syndrom)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unter Impingement versteht man eine "Schulterenge" zwischen Oberarmkopf und Schulterdach. Meist verursacht durch eine chronische Überbelastung, häufig bei Überkopftätigkeit, berufsbedingt z.B. bei Malern oder bei sportlichen Aktivitäten wie bei Tennis- oder Golfspielern, Schwimmern oder Werfern. Die Schmerzen entstehen als Folge einer Einquetschung des zwischen Oberarmkopf und Schulterdach befindlichen Gewebes (Schleimbeutel und Sehengewebe).

Die betroffenen Patienten klagen über bewegungsabhängige Schmerzen, teilweise auch über Ruheschmerzen.

Die Diagnose wird gestellt durch die klinische Untersuchung, Röntgenbilder und ggf. eine kernspintomographische Untersuchung.

Die Therapie ist in der Regel konservativ, also ohne Operation, das heißt krankengymnastische Beübung des Schultergelenkes, wobei das Hauptaugenmerk auf die muskuläre Zentrierung des Oberarmkopfes in die Gelenkpfanne und  die Verbesserung der Beweglichkeit gelenkt werden sollte. Zusätzlich können entzündungshemmende Medikamente, Kälteanwendungen oder auch lokale Infiltrationen zur Anwendung kommen. 

Die Indikation zur Operation wird in der Regel erst gestellt, wenn sämtliche oben genannte Therapiemaßnahmen über einen längeren Zeitraum zu keiner Besserung der Beschwerden geführt haben. In einem solchen Fall kann eine operative Erweiterung des Raumes zwischen Oberarmkopf und Schulterdach durch teilweise Entfernung des entzündeten Schleimbeutels und Abtragung eines einengenden Knochenspornes am Schulterdach zu einer raschen Schmerzlinderung führen. Dieser Eingriff erfolgt arthroskopisch, also mittels einer Kamera und 2 kleine jeweils ca. 1 cm lange Schnitte. Der Heilverlauf postoperativ nimmt ca. 6 Wochen in Anspruch. Eine Ruhigstellung mittels Bandage oder Armschiene ist nicht erforderlich

 

 

Rotatorenmanschettenruptur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Schultergelenk wird durch die vier Sehen der sogenannten Rotatorenmanschette stabilisiert. Diese Sehnen unterliegen einem natürlichen Verschleißprozess und können soweit ausdünnen, dass sich letzlich ein Loch im Bereich der Sehne entwickelt. Auch können solche Rissbildungen innerhalb des Sehnengewebes durch einen Unfall wie z.B. einen Sturz auf den Arm entstehen. Nachdem das Sehnengewebe in diesem Bereich schlecht durchblutet ist, sind auch die Selbstheilungskräfte deutlich eingeschränkt.

Die betroffenen Patienten klagen über eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Schultergelenkes sowie auch über eine verminderte Kraftentwicklung. Die Diagnose kann in vielen Fällen durch eine klinische und sonographische Untersuchung gestellt werden. Zur Sicherung von Begleitverletzungen ist jedoch in vielen Fällen eine kernspintomographische Abklärung sinnvoll.

Bei jüngeren Patienten und bei den selteneren unfallbedignten Sehenrissen, sollte die eingerissen Sehne im Rahmen einer Operation wieder an ihren Ursprung am Oberarmkopf angenäht werden, um die Funktion und Kraft im betroffenen Schultergelenk zu erhalten. Bei älteren Patienten über 65 Jahren wird zunächst konservativ vorgegangen, d.h. vorübergehende Schonung, abschwellende Schmerzmedikamente, gezielte Krankengymnastik.

Nach erfolgter Operation ist für mehrere Wochen ein Schulter-Armverband erforderlich. Eine Ausheilung nach erfolgter Operation ist nach ca. 3-6 Monaten post-OP zu erwarten.

Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Bei chronischen entzündlichen Veränderungen im Bereich der Rotatorenmanschette kann es im Rahmen von physiologischen Umbauprozessen zu Verkalkungen innerhalb der Sehne kommen, die als sehr schmerzhaft empfunden werden. Je nach Größe dieser Kalkherde können sich diese im Rahmen von Umbauprozessen im Laufe der Zeit selbst ausflösen.

Die Therapie nach erfolgter Diagnose ist zunächst konservativ, d. h. bei akuten Schmerzen Infiltration von schmerzstillenden Medikamenten an die Kalkherde heran, Verordnung von entzündungshemmenden Medikamenten, Verordnung von Krankengymnastik zur Entlastung des Sehnengewebes und Verbesserung der Beweglichkeit im Schultergelenk.

In Fällen, bei denen diese Therapiemaßnahmen zu keiner Besserung führen und auch die Kalkherde sich nicht selbst auflösen ist eine gute Therapiealternative die Behandlung mittels Stoßwellen  (Auflösung  der Kalkherde mittels Ultraschall). Diese Behandlung wird allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen.

In sehr hartnäckigen Fällen - wenn oben genannte Maßnahmen über einen Zeitraum von 6 Monaten zu keiner Besserung führen und sich sehr harte Kalkherde nicht von selbst auflösen - ist die operative Ausräumung der Kalkherde angezeigt, welche in Schlüssellochtechnik (arthroskopisch) erfolgen kann.

Schulterluxation, Auskugeln des Gelenkes

Die habituelle Schulterluxation ist anlagebedingt und ist gekennzeichnet durch meist häufige, schon bei Alltagsbewegungen ausgelöste Verrenkungen im Schulterhauptgelenk. Ursache sind individuelle anatomische Besonderheiten, die zu einem immer wiederkehrenden Auskugeln der Schulter führen.

Die Therapie ist meist konservativ und konzentriert sich auf die Kräftigung der schultergelenksumgreifenden Muskulatur.

Von einer postraumatisch rezidivierenden Schulterverrenkung spricht man, wenn es nach einem geeigneten Unfallereignis, welches zur Schulterverrenkung geführt hat, zu immer wiederkehrenden Verrenkungen auch schon bei kleineren Bewegungsausmaßen kommt. Auslöser für diese  Instabilität nach einem Unfall ist häufig ein Ausreißen der Gelenklippe von der Schulterpfanne, welches zu einer weiteren Verkleinerung der Gelenkfläche der ohnehin schon kleinen Gelenkpfanne führt. Wegen der ausgerissenen Gelenklippe kann dann der Humeruskopf (Schulterkugel) relativ leicht über den Rand der Gelenkpfanne "rutschen".

In solchen Fällen wird die Operation empfohlen. Der Eingriff erfolgt meist arthroskopisch, d.h. daß über kleine Schnitte die Gelenklippe wieder an ihren Ursprungsort an der Gelenkpfanne mit speziellen Fadenankern fixiert wird. Die Anker sind in der Regel selbstauflösend und müssen nicht in einer 2.-Operation entfernt werden.

Ab dem 1. postoperativen Tag erfolgt der Beginn mit krankengymnastischen Bewegungsübungen. Ein Schulter-Arm-Verband muß insgesamt 6 Wochen postoperativ getragen werden, um ein optimales Einheilen der refixierten Gelenklippe zu gewährleisten.

 

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